am 11.12.07 bis 2.1.08 Diesmal ging es nach Rio. Ich war bisher nur ein mal in Südamerika, in Kolumbien mit der Hornbay. DieRoute hat ihre Reize, vom Winter in den heißen Hochsommer zu fahren, den Äquator zu passieren und natürlich Brasilien mit Land und Leute. Das Schiff ist die NYK Espirito der Reederei Transeste Schiffahrt GmbH. Ein Containerschiff mit 208m Länge. und 2524 TEU. Eine sehr angenehme Größe. Das Schiff hat 3 Ladekräne. Die wurden dann auch in Itajai benutzt. Das Schiff machte auf dem Atlantik durchweg um die 21 Knoten. Kabine, Essen und Schiffszustand waren einwandfrei und die Mannschaft sehr nett. Die Höhepunkte der Reise waren für mich das Delfin Ballett vor Santos, die kühle Kokosmilch aus den frisch geöffneten jungen Kokosnüssen die an den Stränden verkauft wurden und die wunderbaren Menschen in Brasilien. Also wirklich toll. Leider kommt man mit Englisch kein Stück weiter. Ein paar wichtige portugisische Frasen sollte man vor dem Landgang parat haben. Das traf auf uns nicht zu. Es waren zwei ganz liebe Mitpassagiere an Bord. Die Frau Sioli aus Hamburg besucht ihre Freundin in Brasilien. Und natürlich Bernhard der Wahl-Luxemburger machte gleich volles Programm, eine Rundreise. Der Kontakt zur ostdeutschen Schiffsführung gestaltete sich so, dass ich mich an Bord sehr oft nicht wohl fühlte. Ein Frachtschiff ist eben kein Passagierschiff. Die beiden Mitreisenden haben mir die Reise gerettet. |
Kamera: Canon 5D mit 24-105mm 4L, 17-40mm 4L, 100-400mm 3.5-5.6L, 35mm 1.4L

Einschiffen in Hamburg am Eurokai

Hier das Schiff in Le Havre um einen Eindruck zu bekommen


Am Liegeplatz am Eurokai. Das Wetter lud zur Abreise ein.


Meine Kabine, die Eignerkabine war schön geräumig. Rechts
geht es zum Schlafraum mit
2 Betten und ins Bad. Die Sicht war mit 2 Fenstern nach vorn frei und 2 nach
Backbord auch
frei Sicht. Sehr angenehm. Bei der Kabine nie sparen 🙂

Die Toronto Express dreht im Wendekreis. Länge 294m

Wir machen uns klar zum Ablegen. Achtern spannt die Fairplay VII an, vorne die Tumak.

Das Schiff hat hauptsächlich leere Reefer, Kühlcontainer
geladen.
Es war aber noch viel Luft an Deck.

Achterleine los

Der Lotse gibt das Kommando zum Abziehen von der Kaimauer

Vorne zieht Tumak. Langsam bewegt sich das Schiff von der Kaimauer parallel weg.

Die Fairplay I ist der neueste Schlepper im Hafen und der stärkste.

Der MSC Benedetta werden wir wieder begegnen. Sie ist 294m lang. MSC steht für Mediterranean Shipping Company.

Da wo eben die Toronto Express drehte, wenden wir nun um mit dem Bug gen Nordsee zu zeigen.

Fast rum.

Hier kommt ein iranischer Stückgutfrachter in den Hafen.

Die Faierplay VII hat den Job erledigt und macht sich los.

Auf Wiedersehen Hamburg. Allerdings dann über den Flughafen Hamburg.

Der Hafenlotse tauscht mit dem Elblotsen.

Bei Nieselregen geht es die Elbe herunter.

Die Hymne stimmte. Einer da unten hat sogar mitgesungen.

Die CSAV Tianjin kommt uns entgegen.

Das Schiff ist 1m kürzer als unseres. Hähä.

Nun erstmal Tasche auspacken. Dann geht es raus in die
Deutsche Bucht in die Nacht.
Nächster Stop ist Antwerpen.

Morgens vor den Niederlanden


Nein, das ist noch nicht südliche Hemisphäre.
Auch auf der Nordsee kann es schönes Wetter geben.


„Foto Prachtvoll – Frachtschiffreise Hamburg – Rio de Janeiro Hamburg“ %>

In Antwerpen gehen ein paar Container runter und ein paar drauf.

Am Morgen laufen wir wieder aus.

Da ist das Fräulein Benedetta wieder…





Von Belgien geht es nun wieder nach Holland

Slow Ahead



Der pickepacke volle Massengutfrachter BETIS aus Hongkong wartet auf’s Löschen. 225m lang.


Links geht es zurück in die Schleuse

Weiter geht es nach Süden nach Le Havre.

In der Westerschelde Richtung Nordsee

In Le Havre angekommen

Hier bekommen wir Landgang. Ich war mit der Hornbay
vorletzten Sommer hier.
Die Stadt geht so. Aber die Beinchen wollen Bewegung.


Es gibt hier recht viel Petrochemie.

Hinter uns liegt die … ähhh auch ein Schiff.

Die Fackeln erhellen die Nacht

In der Schleuse.

Der Schlepper begleitet uns noch eine halbe Meile, dann fahren wir allein weiter.

Le Havre.


Au revoir Le Havre. Nächster Stop: Itajai, von Le Havre 5.500 Seemeilen oder
10.200 km.
Wenn das Schiff mit 20,5 Knoten fährt also 38km/h, sind wird 11,2 Tage
unterwegs. So war es auch.
Das ist ungefähr so, als würde man vom Nordkap bis nach Windhuk in Namibia durch eine 30er Zone fahren.


Also auf der ganzen Reise gab es nur ruhiges Wetter. Nur
hier und da hat
eine alte Windsee von der Seite das Schiff zum Rollen gebracht. Da kullert
man
im Bettchen von einer Seite zur anderen. Aber nur die, die den Trick nicht
kennen.


Sogar die Biscaya lammfromm.


vor Portugal die ersten Delfine



Objektiv 100-400mm bei 400mm


Ich vermute das ist ein Tümmler.


Der Wulstbug des Schiffes

Dann gabs doch mal Regen. Muss ja auch, sonst trocknet ja alles aus.


Spielerei: Belichtungsreihe


Irgendwie fand man dann doch keinen trockenen Platz…

Ich muss sagen, ich sah viel mehr Schiffe als zwischen Le Havre und der Karibik.


Sind wir schon wieder in Hamburg?
In Hamburg regnet es gar nicht so oft wie immer gesagt wird. Echt!

Wir erreichen Teneriffa, Kanarische Inseln und fahren
zwischen Gran Canaria und Teneriffa durch.
Natürlich glühen gleich die Telefonantennen. „Mami, ich lebe noch!“

Die Nordspitze Teneriffas


Teneriffa

Bernhard fragt nach ob seine Steinbrüche noch da sind.

Also ab hier war es Frühsommer. Kann man wirklich sagen.

Das Vorschiff ist schön groß. Es reicht zum Tanzen, Tennisspielen und Wein trinken.

Kapverden, 135 km entfernt. Mit dem blossen Auge waren die Inseln fast nicht auszumachen.

Die fliegenden Fische, sie begleiten einen fast überall.
Mal klein, mal groß.
Mal fliegen sie 1m, dann 50m weit.

Frühstück.
äh, nein Abendbrot.

Nachts über den Atlantik fahren, das hat was. Und es wird
von Tag zu Tag wärmer.
Nur sollte man niiiie ins Wasser fallen. Das ist der sichere Tod wenn es
keiner bemerkt.

Die Erde ist doch rund!

Es gab wunderbares Meeresleuchten zu sehen. Der Wulstbug
durchpflügt das Wasser
regt die Biolumineszenz an. Das sind Einzeller die dann grün leuchten. Wie
Blitze im Wasser.

Frau Sioli ist in Brasilien geboren und wird 1 Monat in Brasilien Freunde besuchen. Wir haben viel gelacht. Sie kann ganz toll Witze erzählen.

Sonnenaufgang

Der norwegische Tanker SKS Mosel auf Gegenkurs. Es ist ein
Schiff der SKS M-Klasse. 250m lang und 44m breit.
Es fasst 132.000 Kubikmeter.

Count Down zum Äquator
3 Seemeilen noch

2 Meilen

1!

RUMPEL RUMPEL

Drüber sind wir!

da ist er !!!
Gleich ganz andere Luft!



Es wird wärmer und wärmer

Einer von vielen Maskentölpel mittem auf dem Atlantik

Unser Pool. Ich bin jeden Tag 20 Bahnen geschwommen! Echt!



Mondnacht mit Wackelstern.


Es weihnachtet sehr.


Ein ganz junger Maskentölpel



Kunst!




Ein Wal, ein toter, aber ein Wal.

Die senkrechte Sonne hat das Wasser sooo blau gemacht


Heiligabend, 19 Uhr 36 daheim… Bescheeerung!
Also bis auf einen Ansprache des Kapitäns und einmal O du fr… auf Deutsche
Welle
ist Weihnachten vollends an mir vorbei gegangen. Cool!

wir warn’s nicht! (diesmal)

Mr. Littleshadow

Wir sind kurz vor dem südlichen Wendekreis. Und das kurz
nach der Sommersonnenwende.
Also hier steht die Sonne ganz oben.

Was zu beweisen war: 0 Shadow

Brasilien in Sicht. Um das Cabo Frio müssen wir rum.
Hier soll es immer kühl sein. Nicht heute.

Itajai, eine kleine Stadt mit dem zweitgrößten Hafen
Brasiliens. Die Matrosen meinten, wohl die sicherste Stadt Brasiliens.
Den Eindruck hatte ich auch.
Mehr hier



Da der Fischmarkt. Ach ja… Erinnerungen…


Wir legen hinter dem Maersk Schiff an

Vorher 180° Drehung




Hier bleiben wir eine Nacht. Wir haben 2 sehr schöne
Landgänge gemacht.

Hier gibt es keine Containerbrücken. Daher wird etwas
aufwändiger mit den eigenen Kränen entladen.
Überings be- und entlädt ausschließlich das Hafenpersonal. Auch die
Kranfahrer sind vom Hafen.



In Itajai fahren ganz viel alte Mecedes LKW.

Ein Lukendeckel wird geliftet.

Weiter geht es nach Santos



Man muss ihnen nur was zu knabbern geben…




Santos in Sicht

Der Lotse kommt

Santos

Den Strand von Santos finde ich gemütlicher als die von Copacabana oder Ipanema in Rio

Santos ist wichtiger Hafen für die Hamburg Süd Reederei.
Man könnte denken das „Süd“ steht für die Tatsache, dass die Reederei in
einem Stadtteil südlich von Hamburg ist. So ist es nicht.
Die Schiffe fahren in den Süüüüden. Nämlich hiiiier hin. So ist das.

unser Liegeplatz

Die Bahia Blanca, 254m lang. 3.752 TEU




Die Monte Rosa (272m) und die HS Copin (246m) verlassen gleichzeitig den Hafen.


In Santos legen ein Menge Kreuzfahrtschiffe an. Hier die
Costa Magica.
272m lang, es fährt unter der Flagge von Italien.

Was da entladen wird, weiss ich nicht. Vielleicht hat jemand einen Tip.

Santos. Es unglaublich heiss und schwül dort.
Wie die Brasilianer es schaffen auch nach Stunden mit trockenem Shirt
rumzulaufen, mir ein Rätsel.


Mein Haus, mein Auto, ….

Nach 2 Nächten geht es am 30.12. weiter nach Rio de Janerio…

Der Schlepper macht fest
—
Also lieber Pero, reg dich nicht über Frank auf. 🙂


Diesmal drehen wir beim Auslaufen

Maschine rückwärts

Das ist immer toll, Auslaufen.



Winke Winke

Alle Strandbesucher sind artig beschürzt…

auf nach Rio

Nach einer Nachtfahrt kommen wir in Rio de Janeiro an. Herrlich.

Unser Terminal voraus

Der Zuckerhut

vor uns legt die CSAV Panamby an. Dem armen
Einschraubenschlepper widerfährt Unschönes.
Sowas kann zum kompletten Kentern des Schleppers führen.

Bist du zu schwach…


Silvester Morgen in Rio…

Hier steige ich aus. Noch 2 Nächte im Hotel dann fliege ich über Sao Paulo und Frankfurt heim nach Hamburg.
Ich habe die Langsamkeit dieser Weise des Reisens genossen.
Eine Frachtschiffreise ist eine tolle Sache und für Verliebte und gestresste
Leute und alle anderen zu empfehlen.
Wichtig: Man sollte sich selbst genug sein.
Die Erde ist rund.
Ich weiss nun wo die Sonne im Winter ist.
Die Erde sollte Wasser heissen.

Das war’s.