Bis vor einiger Zeit kannte ich das Wort Ehrenamt natürlich aus dem Sprachgebrauch, aber mehr auch nicht. Meine Idee war, dem Hafen noch ein bisschen näher zu kommen. Und hier speziell den Menschen, die den Hafen mit den Schiffen anlaufen und dann nach mehr oder weniger vielen Stunden mit fernen Zielen wieder auslaufen. Weltweit gibt es kirchliche Seemannsmissionen, die den Seeleuten beim Aufenhalt im Hafen die Möglichkeit geben, ihre Freizeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich arbeite seit einiger Zeit für die Deutsche Seemannsmission Hamburg Harburg e.V. im Ehrenamt. Der Verein betreibt den bekannten Seamannsclub DUCKDALBEN mitten im Hafen am Terminal Eurogate gelegen. An den Kreuzfahrtterminals in Hamburg gibt es mit den Seafarer’s Lounges Möglichkeiten für die Crews direkt am Schiff einzukaufen und im Internet zu surfen. Eine weitere wichtige Aufgabe erfüllt die Bordbetreung, die Schiffe zu besuchen, sich um kranke Seeleute zu kümmern und auch seelischen Beistand zu leisten, wenn der Segen an Bord mal schief hängt.
Also viele Aufgaben, die dem Wohl der Seeleute dienen. Und hier ist es nicht wichtig, welcher Herkunft oder Religion die Seeleute angehören. Der Mensch ist im Mittelpunkt. Und so habe ich es auch in meiner Zeit dort erfahren. Das ist wirklich bemerkenswert.
Meine Aufgaben sind, in den Duckdalben am Tresen Schokolade, Chips, Würstchen, Bier und Cola, Telefonkarten und vieles mehr zu verkaufen. Für die Seeleute gibt es von uns einen Fahrdienst mit 4 Kleinbussen um sie von den Schiffen abzuholen und nach dem Besuch wieder zurück zu bringen. Man muss sich natürlich im Hafen ein wenig, besser sehr gut auskennen. Manche Liegeplätze sind gut versteckt. Auch wenn die Fahrt durch das Verkehrsgewühl mit den tausenden Container LKW oft anstrengend ist, die lächelnden Gesichter der Seeleute und die herzlichen Bedankungen entschädigen vielfach. Viele Seeleute bezeichnen den DUCKDALBEN Club als den besten auf der ganzen Welt. Das ist schon toll.
In den DUCKDALBEN sind nicht nur Seeleute willkommen. Alle die im Hafen arbeiten, also Festmacher, Wasserschutzpolizei und Zoll, Van Carrier Fahrer, Lascher und LKW Fahrer können etwas entspannen und den leckeren Kaffee und ein paar Snacks geniessen. Auch Hamburg Gäste, Hafenerforscher und nette Touristen sind gern gesehene Gäste.
Die EA’s (Ehrenamtlichen) können im Internet den Einsatzplan ansehen und selbst eintscheiden, wann sie arbeiten möchten. So müsste das immer sein im Arbeitsleben. Mir macht es wirklich viel Spaß hier. Es folgen noch ein paar mehr Bilder.