– Bilder und Fotos aus Hamburg“ %>
Mit dem neuen Hochseebergungsschlepper NORDIC
von Brunsbüttel nach Hamburg
21. November 2010
3 min Film von Bord der Nordic auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=-_w2xZUgxxc |
Fotografiert mit Canon EOS 5D Mark II und EF 24-150mm 4L
Leider war ich zu faul einen Blitz mitzunehmen. Wieder was gelernt.
Hier noch ergänzend ein 3 min Film von Bord der Nordic auf
Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=-_w2xZUgxxc |
Am frühen Sonntagmorgen mache ich mich auf den Weg zur Schleuse Brunsbüttel
Hier erwarte ich den nagelneuen Schlepper NORDIC, der auf dem Weg von Stralsund über Rostock nach Hamburg ist.
Die NORDIC ist in der Peene-Werft (heute P+S Werften) in Wolgast im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland
gebaut worden.
Ihre
Aufgabe:
Ab 2011 die Nordseeküste bei Schiffsproblemen und
-unfällen zu schützen
und natürlich Schiffen und Besatzungen in Schwierigkeiten zur Hilfe zu eilen.
Der Notschlepper BALTIC ist kürzlich in der Ostsee mit gleicher Aufgabe Indienst gestellt worden.
Die Nordic ist 78m lang, 16m breit und hat einen Pfahlzug (Zugkraft) von 200 Tonnen.
Das bedeutet, das Schiff könnte ca. 5 vollgeladenen LKW Sattelzüge hochheben.
IMO Nummer:9525962 Rufzeichen: DIBL
Die NORDIC wird zu Beginn 2011 die OCEANIC als Notschlepper ablösen und wie die OCEANIC
vor der ostfriesischen Küsten in der Nähe von Norderney stationiert. Sie kann mit einer max. Geschwindigkeit von knapp 20 Knoten
jeden Punkt im Bereich der deutschen Nordseeküste innerhalb von 2 Stunden erreichen.
Die OCEANIC Bj. 1969 geht demnächst neuen Aufgaben entgegen. (Foto: Jan Ove Mühlpforte)
Das Schiff gehört der Arbeitsgemeinschaft Küstenschutz, die Hamburger NORTUG
(Bugsier, Fairplay und Urag) bereedert das Schiff.
Der Bund chartert das Schiff für mindestens 10 Jahre.
Einlaufen in die Alte Schleuse Nord
Links ist Erik Tamm, der während der gesamten Bauzeit die Bauaufsicht
übernommen hat.
Herr Krohn rechts ist ein ehemaliger Mitarbeiter der Bugsier Reederei.
Festmachen in der Schleusenkammer
Die Nordic ist 16m breit, die Kammer 22m.
Das Schleusentor wird geschlossen und dann
wird Wasser aus der Kammer gelassen, bis der Elbpegel erreicht ist.
Die Gangway wird vorbereitet um den Kanallotsen und den Steuerer von Bord und
dann die Dame vom NOK, den Elblotsen und… mich an Bord zu lassen.
Der erste Eindruck: Boooar, was ein großer Schlepper. So hoch und die Brücke groß wie ein Tanzsaal!
An Bord sind die 2 kompletten Besatzungen, die sich später im
Vierwochen-Rhythmus abwechseln. Also auch 2 Kapitäne.
Diesen Teil der Reise übernimmt Kapitän Tobias Pietsch, der Herr im blauen
Pullover. Rechts unser Elblotse.
Hiermit werden die 3 Strahlruder bedient
Volle Konzentration auf der Brücke. Die Kammer ist eng
und das Gefühl für das Schiff im Werden.
Es geht raus auf die Elbe, Richtung Hamburg. Das ist das erste Mal, dass die
Nordic
ihren Heimathafen sehen wird.
Tobias Pietsch
Die Flut schiebt mit und bringt uns auf 17,5kn.
Die Nordic hat einige Winden an Bord. Die Winden der 2 Hauptschleppdrähte
verbergen sich hinter dem schwarz gestrichenen Teil.
Der Draht hat einen Durchmesser von 80mm.
Der Schäkel an dem die Schiffe angebunden werden
Das Achterdeck
Das Vorschiff
Der Hydraulikkran hebt 6,5 Tonnen
Die Vorrichtung dient dem sicheren Handling des Beibootes
Auf der Brücke
Im Maschinenraum arbeiten 2 Hauptmaschinen mit je 20 Zylinder von MTU
Die andere Hauptmaschine. Jede leistet 8.600 KW,
zusammen also 17.200 KW oder 23.385 PS
Das Schiff kann 958 m3 Gasöl (Diesel) bunkern und verdrängt voll ca. 4.500 Tonnen.
Die NORDIC kann auch in einer giftigen oder explosiven
Gasumgebung operieren.
Z.B. wenn ein Brand Rauch und giftige Gase enwickelt kann der Schlepper
die Räume gasdicht verschließen und mit einem Überdruck ausstatten, damit
kein
Gas von aussen eindringen kann. Raus oder rein kommt man dann nur noch über
mehrere solcher
Schleusen. Man sieht gut die 2 Kammern mit den 3 Türen.
Der Plan der Nordic. Man erkennt die beiden Bugstrahlruder und das Heckstrahlruder hinter dem o.
Eine der beiden Hauptwinden.
Jede Winde hält einen Draht mit einer Länge von 1.200m.
Am Steuerstand für die Winden.
Die beiden Winden.
Ein langer Draht ist sehr wichtig für das Schleppen auf hoher See.
Bei Seegang muß der Draht gut durchhängen. So kann ein Ruck durch
Schiffsbewegungen abgefedert werden. Man kennt das vom Autoabschleppen.
Da ist schnell mal die Öse abgerissen… hier das Heck.
Die Bügel auf dem Achterdeck sorgen dafür, dass der Draht
nicht an Aufbauten hängen bleiben kann wenn er über das Deck streicht.
Das Heck ist auch ganz abgerundet um dem Draht kein Hindernis zu bieten.
Eine Schleuse von aussen
Grün heißt: Essen ist fertig.
Die Flaggen der Bundesrepublik Deutschland, Freie und Hansestadt Hamburg und der Bugsier Reederei.
Der Maschinenkontrollraum mit den Ingenieuren.
Jürgen Hinrichs in der roten Jacke ist der Technische Inspektor der Bugsier Reederei. Rechts ist der Kapitän der Nordic Arne Hildebrandt.
Das Beiboot wird zu Wasser gelassen und geht dann in die Werkstatt, da 2 Luftkammern repariert werden müssen.
Der Kranführer
Das muss auch bei 12m hohen Wellen funktionieren.
Ich schaue mir immer wieder den Film über den Einsatz des französischen
Bergungsschleppers
Abeille Bourbon in schwerer See an…
www.youtube.com/watch?v=T5Na8EY1irA (ab Pos. 2:00min, die Wellen,
Wahnsinn)
Ab zur Werkstatt.
Die Messe
und nebenan Platz für das gemütliche Beisammensein.
Auf der Brücke: Der Navigationsplatz
Unser Elblotse Kapitän Ekonomou
Die beiden Crews
Wenn die Schleusen geschlossen werden, kann sich das
Schiff bis zu 7,5 Stunden mit Atemluft
selbst versorgen. Hier die Anzeige, wie lange die Luftvorräte noch reichen.
Das SIS (Schiffsinformationssystem).
Von oben links nach unten rechts:
Drehzahl der beiden Wellen und die Steigung der
Verstellpropeller in %
Wendeanzeiger und Kompass
Windmesser
Bugstrahlruder, selbsterklärend
Position
Winden mit Aus- und Einfahrgeschwindikeit, gesteckte Länge und Zug auf dem
Draht
Ruderstellung
Echolot
Ich hoffe das stimmt alles, sonst bitte eMail.
Die Steuerung für die Strahlruder, 2x Bug oben, Heck unten.
Die Steuerung der Hauptmaschinen
Windanzeige, Leistung in %, Wellendrehzahl, Lage der beiden Ruderblätter
Stromversorgung
Lichterführung
Die elektronische Seekarte ist mit den Radardaten (in grün) kombiniert.
Begegnung mit der Hyundai Bangkok Höhe Ex-Kernkraftwerk Stade
Gute Stimmung an Bord
Die Schleppdrähte
An der Schiffsbegrüßungsanlage in Schulau bei Wedel halten wir und drehen tutend einen 360 Grad Kringel
Die Galerie enthält noch weitere schöne Fotos vom Drehen.
inkl. Flagge dippen zum Gruß.
Die Besucher staunen, was der freundliche Ansager kommentierte konnten wir nicht hören.
Am Ponton Wittenbergen werden wir
von einer großen Flagge der Bugsier Reederei begrüßt
Wir tuten zurück
Am Blankeneser Bullen ist auch ein begeisterter Begrüßer
Blankenese
Viele Segler spät im November
Flugzeugbau. Hier werden die Airbus A380 ausgerüstet
Der Lotsenwechsel wird vorbereitet
Lotse 2 bringt unseren Hafenlotsen und holt unseren Elblotsen ab.
Herr Ekonomou geht von Bord.
Hamburg in Sicht
Es geht nun zu Blohm+Voss in den Werfthafen
Von dort aus geht es bis zur Taufe auf einige Trainingsfahrten.
vorbei an der Schlepperbrücke.
Hier kennt natürlich Jeder Jeden
Vorbei an der 5, der 19 …
Mein lieber Freund Jan Ove Mühlpforte hat uns fotografert und die Bilder bereit gestellt. Danke. (Foto:Jan Ove Mühlpforte)
an der 9 und dem Mars. Jan ist oben an der Tür zur Brücke, rechts der Herr.
(Foto:Jan Ove Mühlpforte)
(Foto:Jan Ove Mühlpforte)
(Foto:Jan Ove Mühlpforte)
Blohm+Voss in Sicht.
Wir drehen um 180° um mit dem Heck zuerst anzulegen
Der Liegeplatz
Kapitän Pietsch und der Lotse am achterlichen Steuerstand
Langsam geht es an die Pier
Die Nordic macht mit der Achterspring am 21. November 2010
um Punkt 13:40 Uhr zum ersten Mal
in ihrem Heimathafen Hamburg …
fest.
Eine Crew geht von Bord. So auch ich.
Es war eine interessante kurze Reise. Vielen Dank an die
Besatzung und an die Bugsier Reederei
für die Möglichkeit dabei zu sein.
Die Nordic wird am 8. Dezember 2010 in Hamburg von der
Gattin des
Bundesministers für Verkehr getauft. Nach der Taufe kann am Nachmittag das
Schiff dann besichtigt werden, wie ich hörte.
Ein tolles Schiff!
Und nun: freue ich mich über einen Satz in meinem Gästebuch