2.2.2010 COSCO Guangzhou zum CTT – Bilder und Fotos aus Hamburg“ %>
Am Wochenende ging es mit dem Hafenschlepper Bugsier 5 ins Eis.
Aufkommer COSCO GUANGZHOU zum Containerterminal Toller Ort
Wir bekommen den Auftrag. Eddie macht los.
Mit dabei ist die Bugsier 10, das Schwesterschiff der Bugsier 9.
Wir haben auflaufendes Wasser. Wegen des Eises nehmen sich auch die Tankschiffe Schlepperunterstützung.
Es geht los. Wir fahren dem COSCO Schiff entgegen.
Wenn das Schiff zum CTT (Toller Ort) geht, wird etwas weiter elbaufwärts
angespannt, zwischen Parkhafen und Bubendeyufer.
Die Bugsier 10 macht dem Gespann eine Rinne. Man hilft sich.
Schnell ist Spur wieder voll Eis. Also machen wir auch ein bisschen Platz.
Im Dunst kommt die COSCO GUANGZHOU in Sicht.
Der Lotse bestellt 3 Schlepper. Also wird noch der Accurat gerufen.
Wir sind erster Mann, also geht es vorn an den Bug.
Die „10“ macht achtern fest.
Die Accu geht nachher an Steuerbord.
So dicht vor dem Bug des fahrenden Schiffes zu manövrieren ist nicht ohne.
Wenn der Schlepper in Probleme kommen sollte, kann der Riese unter Umständen
gefährlich werden, im schlimmsten Falle das Schiff rammen.
Eddie 🙂
Guangzhou ist übrings die Hauptstadt der chinesischen Provinz Kanton.
Es geht vorbei am Burchardkai
Die Accu ist nun auch dabei.
Kapitän Pero Hempel
Uns kommt der neue Schlepper „RT Rob“ entgegen. Auch ein Rotortug Schlepper
der 80 Tonnen (Zug) Klasse wie die Bugsier 5. Rob ist von der Kotug und
hat auch 3 Propeller unter dem Rumpf.
Wir erreichen das Toller Ort Terminal. Wir fahren nun langsam an der Ecke
vorbei,
wenn das Heck vorbei ist, zieht die Bugsier 10 das Heck in das Hafenbecken
herein. Das Schiff macht also eine 90° Drehung entgegen Uhrzeigersinn und
wird dann
rückwärts an die Pier gezogen.
Das ist der Liegeplatz. Der Lotse hat die metergenaue Liegeposition auf
seinem Zettel stehen und
kann dann anhand der Meter-Markierungen auf der Mauer sehen wie das Schiff
liegen muss.
Das geht, wenn man die Markierungen sieht. Wenn Schnee darauf liegt, ist das
schlecht. Aber
da helfen die Bootleute (Festmacher) gern.
Blick auf die Große Elbstrasse.
Die Busgsier 18 kommt von einem Job aus der Rethe zurück. Der Schlepper hat
eine Voith-Schneider Antrieb. Der ist
nicht so empfindlich bei Eis.
Bei uns rumpelt es heftig unterm Rumpf. Obwohl wir 6m Tiefgang haben und die
Thruster wirklich
tief im Wasser sind, werden die Eisschollen nach unten gesogen und durch die
Propeller zu
Crushed Ice verarbeitet.
Das Schiff dreht nun. Wir schieben dabei ein gehörige Fläche Eis durch die Gegend.
Das Containerschiff gehört mit 350m Länge zur größten Kategorie von Schiffen
die Hamburg anlaufen.
Noch länger sind die „E“ Schiffe von Maersk, die Bremerhaven ansteuern. Die
sind nochmal knapp 50m länger.
Langsam geht es rum
Die Einsätze werden für Logbuch und Abrechnung dokumentiert.
Das Schiff geht nun rückwärts um auf die richtige Position zu kommen.
Nun könnte man denken, ran an die Mauer und Leinen fest. So einfach ist das bei Eisgang nicht.
Wenn das Schiff parallel an die Mauer gedrückt wird, wird das Eis zwischen
Rumpf und Mauer
zusammengeschoben und bildet eine meterbreite Wand, hart wie Beton. So käme
das Schiff nicht
an die Mauer.
Also wartet man und schickt einen Schlepper in den Spalt um das Eis wegzuspülen.
Das probiert erstmal die „10“. Die hat achtern losgemacht und versucht nun
im Spalt zu traversieren, also seitlich zu fahren um wie ein
Schneeräumer zu wirken.
Weil die Bugsier 10 2 große Thruster achterlich angebracht hat, geht
traversieren nur sehr schlecht.
Also schickt der Lotse uns los. Vorher müssen wir die Leine nehmen.
Nun schieben wir seitlich mehrmals durch den Spalt, der schon wieder größer
geworden ist. Denn wir haben westliche Winde
die das Schiff in das Hafenbecken raustreibt.
Seitliches Fahren ist mit der „5“ gut zumachen weil wir vorn 2 Propeller und
hintern einen haben, also kein Ruderblatt.
Stellt man nun die Propeller alle zur Seite fährt man auch zur Seite. Und
das richtig mit Speed wenn man will.
Und wir wollen. Das Eis lichtet sich
Man sollte nicht glauben, dass die „paar Kilo“ Eis so einen Riesen von der Mauer abhalten kann.
Fasst sauber. Wenn es jetzt nicht schnell geht, hat die Strömung das Eis wieder hineingetrieben.
Noch mal den Rumpf abschubbern…
vorbei an den Bootsleuten die auf die erste Leine warten.
Fertig geputzt. Die Accu ist „klar für ab“ damit das Schiff nicht gegen die Mauer rammelt
und wir drücken nun mit der 10 den abgeladenen Koloss die letzten Meter an die Pier.
Fertig, das Schiff ist auf Position. Damit es nicht abtreibt während die
Leinen festgemacht werden, drücken
die Schlepper mit großer Kraft den Rumpf an die Fender. Solange bis der
Lotse die Schlepper
freigibt. Das dauert immer und so ist ein Schwätzchen über GSM drin.
Das war’s. Nun geht’s zurück zur Schlepperbrücke…
wo die Accu, die 10 und wir mit ausgefeilten Techniken die Plätze
freischieben, damit die Schiffe
nicht auch durch Eis vom Ponton ferngehalten werden. Sonst sind die Leinen
zu kurz und
der Sprung an Bord könnte einem die Leiste zerren.
Danke Pero, Holger und Eddie für’s Mitnehmen.